Riviera Grünau & die Zukunft des alten Gesellschaftshauses
Die Riviera Grünau war einst ein historisches Gebäudeensemble für große Tanz- und Freizeitvergnügen im Berliner Ortsteil Grünau in der Regattastraße 161 mit einem ehemals imposanten Ballsaal direkt an der Straße. Es entwickelte sich aus einem einfachen Ausschank um 1888. Südlich neben dem Haus Riviera steht das Gesellschaftshaus Grünau, das auf Veranlassung des Berliner Börsenmaklers Schmidt 1874/1875 errichtet worden war.
Kernstück der Riviera in Berlin-Grünau war das Restaurant Bellevue. Um die Wende zum 20. Jahrhundert wurde Johannes Bittner Eigentümer der Immobilie und blieb es bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Das Gesellschaftshaus und die Riviera stehen seit 1977 in der Landesdenkmalliste, seit 1991 sind sie jedoch geschlossen und verfielen mehr und mehr. Jetzt bewegt sich hier etwas.
Nach dem letzten Brand bleibt nur die Fassade am Riviera-Ensemble
Ein Feuer brachte das historische Restaurant im denkmalgeschützten “Riviera”-Komplex teilweise zum Einstürzen – nun mussten Gebäude-Teile aus Sicherheitsgründen abgerissen werden. Die Bauherren haben sich aber bereit erklärt, die Fassaden erhalten zu wollen.
Der Bezirk hat den Abriss von Teilen des abgebrannten Gebäudes genehmigt. Die Denkmalschutzbehörde erklärte, das sei “zur Gefahrenabwehr und zur Vermeidung eines unkontrollierten Einsturzes der verbliebenen Gebäudeteile“ unvermeidlich.
Was wird aus der alten Riviera?
Die Riviera hat alles überlebt – Kriege, die Nazis und sogar die DDR. Nur die Gier der Immobilienentwickler vermag, das Gelände mit einer Seniorenresidenz zu beplanen. So kann man natürlich auch gleich dafür sorgen, dass hier nie wieder die breite Berliner Gesellschaft bei einem guten Bier am Wasser entspannen kann.
Bereits am Tag nach dem Brand hatte der Investor Michael Held, Vorstandsvorsitzender der dort bauenden Firma Terragon, erklärt, er sehe die Vollendung des Bauprojektes durch den Brand nicht gefährdet. Er gehe davon aus, dass es beim geplanten Baubeginn im Herbst bleibe. Die Fertigstellung aller Gebäude des Projektes ist für Ende 2020 geplant.
Anwohner hatten gegen die Pläne protestiert. Sie forderten, die denkmalgeschützten Häuser wieder zu einem Ausflugslokal und Veranstaltungsort zu machen. Eine Initiative hatte dafür Unterschriften gesammelt. Das “Riviera” war um 1895 errichtet worden. Es galt dabei als eines der besonders reich ausgestatteten Lokale mit Saalbau in der Stadt.
Wieder ein Platz weniger – es wird nicht der Letzte sein. Leider.